Es gibt meines Erachtens kaum jemanden in unseren Breitengraden, der nicht schon von irgendwoher mitbekommen hat, dass Koffein die Nerven und die Gesundheit beeinträchtigen kann.
Wir haben schon in der Grundschule ein mahnendes Lied gelernt, den Kaffee wegzulassen, weil er nervenschädigend sei. Wenn ein erwachsener Mensch Koffein konsumiert, so ist das seine Sache. Wenn es dann noch jemanden gibt, der ihm dieses Koffein in irgendeiner Form verkauft, ist das auch noch akzeptabel. Wenn aber der Verkäufer klar machen will, dass man bestimmte koffeinhaltige Substanzen konsumieren soll, weil es gesund sei, dann ist das meiner Meinung nach eine arglistige Irreführung.

Als die Teeindustrie feststellte, dass der Teekonsum zurückging, hat sie Millionen von Euro in die Werbung investiert, um die Idee in die Welt zu setzen, Grüntee sei gesund. Es wurden gesundheitsfördernde Stoffe, wie zum Beispiel Antioxidantien, die in den Teeblättern vorkommen, hervorgehoben, aber die verheerende Wirkung des Teeins, welches auch im Grüntee vorkommt, wurde verschwiegen. Darin fehlen lediglich Gerbsäuren, die im Schwarztee zusätzlich enthalten sind. Grüntee ist nicht so schädlich wie Schwarztee, aber von gesund kann keine Rede sein. Ob Grün- oder Schwarztee, das Teein ist dasselbe und gehört zur Gruppe der Alkaloide. Der Unterschied zwischen Koffein im Kaffee und Koffein im Tee ist, dass dieses Alkaloid unterschiedlich freigesetzt wird. Das Koffein im Tee, also das Teein, wird erst im Darm freigesetzt, was bedeutet, dass es nicht so schnell, dafür aber länger wirkt. Die molekulare Struktur von Koffein und Teein ist übrigens genau gleich.

Wenn nun in der amerikanischen „Raw Food“ Bewegung behauptet wird, Roh-Kakao sei gesund, weil darin auch ein paar gesunde Stoffe enthalten sind, dann halte ich auch dies für eine fatale Irreführung, denn das Theobromin im Kakao greift die Nerven ebenso an wie Koffein. Der Schaden des Theobromins ist grösser als der Nutzen der vorhandenen Antioxidantien und des Magnesiums. Die vorteilhaften Stoffe können wir auch über andere Pflanzen beziehen, die keine gegenteiligen Wirkungen auf unsere Gesundheit zeigen.

Gerade Kakao, auch wenn er in Rohform angeboten wird, zeigt speziell bei spirituell arbeitenden und sensiblen Menschen erfahrungsgemäss sehr nachteilige Wirkungen.

Laut Aussagen von Christian Opitz habe er in seinen Studien festgestellt, dass die Auswirkung des Koffeins folgendermassen aussieht:
Koffein brennt Löcher in die Nervenzellmembranen und löst dadurch ein energetisiertes Protein aus der 3er-Verbindung Proteine, Phosphat, Fettsäuren aus.
Dadurch werden die Energiekanäle geöffnet und die Zelle kann diese nicht mehr selbst kontrollieren. Die Kontrolle der Rezeptoren/Reaktoren in den Nervenzellmembranen wird sozusagen umgangen.
Des Weiteren öffnet Koffein auch die Ionenkanäle in den Nervenzellen, wodurch die Zellen viel anfälliger für Toxine werden, d.h. einfacher Toxine einlagern und natürlich auch deren Beschädigungen wieder reparieren müssen.

Wenn man bedenkt, dass die Nerven etwas wie die Brücke zwischen Seele und Körper sind, dann ist es einfach zu verstehen, dass gerade jene Menschen, die spirituell interessiert sind, mit Koffein sehr zurückhaltend sein sollten. Die beschriebene Wirkung ist eine Eigenschaft des Koffeins, Teeins, Theobromins, ungeachtet dessen, ob es nun aus Kaffee, Tee, Kakao (auch roh), Guarana, Mate, oder woraus auch immer, aufgenommen wird. Die Unterschiede liegen lediglich bei den begleitenden Aggressoren, wie z. B. Gerbsäure, Röstrückstände usw.

Ich habe Menschen gekannt, die stark Guarana-abhängig waren. An mir selbst habe ich festgestellt, dass Guarana eine ungeheure Nervosität hervorbringt und unvorteilhafte Wirkungen auf das Nervensystem haben kann. Ebenfalls ist Rohkakao aus eigener Erfahrung bestimmt nichts für Menschen, die ernsthaft interessiert sind, sich physischer, seelischer und geistiger Gesundheit zu erfreuen. Der Genuss dieser Mittel ist meines Erachtens und meiner Erfahrung nach, ein Raubbau an sich selbst und bringt nur kurzfristige Höhenflüge. Sie gehören in die Kategorie Drogen, genau wie Alkohol und Nikotin auch.

Wenn jemand zum Beispiel noch eine lange Autofahrt vor sich hat und nun einen Grüntee trinkt, damit er nicht einschläft und einen Unfall baut, dann wählt er das kleinere der beiden Übel. Die Wirkung des Teeins ist für die Nervenzellen dennoch schädlich. Kein Mensch wird aufgrund der einen Tasse Tee sterben oder einen dauerhaften Schaden erleiden, aber es ist für mich immer noch kein Grund, diesen Tee zu verherrlichen. Ich bin der Meinung, jeder sollte die Vor- und Nachteile für sich selbst abwägen und realistisch einschätzen, denn eines steht fest:
Diese Alkaloide wie Koffein, Teein, Theobromin und viele mehr erzeugen eine Abhängigkeit mit Entzugserscheinungen und einem körperlichen Raubbau. Dieses Suchtverhalten verlangt nach immer mehr.

Im Falle von Schokolade hilft thermisch unbehandeltes Kokosfett oder unsere Rezepte z.B. „Kokosschmelz“ „Edelpralinen“ mit rohem Kokosfett, oder „Mandelschokolade“. Der Vorteil ist, dass rohes Kokosfett die Verbrennung von Körperfett begünstigt und sich positiv auf den Muskelaufbau auswirkt. Gegen Koffeinsucht gibt es unser viel erprobtes Rezept „Capuccino à l’amande“

Was die Wissenschaft dazu meint:
In Verbindung von Produkten mit natürlichem Koffeingehalt wird auch häufig Theobromin genannt. Koffein und Theobromin haben zwar ein relativ breites Wirkungsspektrum, doch es ist in erster Linie ein Stimulanz und gehört zu den Alkaloiden. Schon kleine Dosen zeigen deutlich erkennbar anregende Wirkungen auf das Zentralnervensystem. Es werden hauptsächlich die sensorischen Teile der Hirnrinde beeinflusst. Es kommt zu einer Erhöhung des Gehirntonus, also der Festigkeit der Hirngefässe. Diese Alkaloide greifen durch mehrere Wirkungskomponenten auf der molekularen Ebene in bestimmte Zellvorgänge ein, da sie die Blut-Hirn-Schranke ungehindert passieren. Höhere Konzentrationen beeinflussen die motorischen Gehirnzentren.

Im Wachzustand tauschen Nervenzellen Botenstoffe aus und verbrauchen Energie. Dabei entsteht Adenosin als Nebenprodukt. Adenosin hat unter anderem die Aufgabe, das Gehirn und die Nerven vor Überanstrengung zu schützen. Es heftet sich an bestimmte Rezeptoren an den Nervenzellen.

Dieses Adenosin signalisiert über die Rezeptoren an die Zelle, weniger zu arbeiten. Das ist ein natürlicher Rückkopplungseffekt, denn je aktiver die Nervenzellen, desto mehr Adenosin wird gebildet und umso mehr Rezeptoren werden besetzt. Dadurch arbeiten die Nervenzellen langsamer und somit ist das Gehirn vor Überanstrengung geschützt. Koffein und Theobromin sind dem Adenosin in ihrer chemischen Struktur ähnlich und besetzen daher dieselben Rezeptoren. Somit ist ein Ansetzen von Adenosin nicht mehr möglich, die Gehirnzellen erhalten kein Signal mehr und somit arbeiten sie einfach weiter.

Koffein und Theobromin verhindern die beruhigende Wirkung des Adenosins und verlängern die Dauer der Adrenalinwirkung. Werden über längere Zeit diese Alkaloide eingenommen, reagieren die Nerven- und Gehirnzellen. Sie verändern sich und bilden mehr Rezeptoren aus. So kann sich wieder Adenosin an Rezeptoren heften und dadurch die Nervenzellen wieder langsamer arbeiten lassen. Das Nervensystem fängt an sich zu schützen. Man nennt dieses Phänomen Toleranz. Die Wirkung der Alkaloide wird nicht mehr so stark wahrgenommen. Nach 6-10 Tagen stellt sich bereits eine solche Toleranz ein. Wird nun der Koffein/Theobromin-Konsum verringert oder eingestellt, entstehen die sogenannten Entzugserscheinungen. Es treten Kopfschmerzen, Übelkeit, Lustlosigkeit bis depressive Stimmung auf.

In einer empirischen Studie wurden auch noch weitere Entzugssymptome beobachtet: Diese waren Erschöpfung, verminderte Wachsamkeit, herabgesetzte Zufriedenheit und Reizbarkeit. In einigen Fällen zeigten sich sogar grippeähnliche Symptome. Das Symptommaximum zeigte sich nach 20 – 51 Stunden und dauerte zwischen 2 – 9 Tagen. Bereits eine geringe Menge des Alkaloids führt zur Rückfälligkeit.

Koffein steht sogar auf der Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees. Die Wissenschaft ist sich einig, dass der Konsum von Koffein in Genussmitteln wie Kaffee, Schwarztee und Schokolade für Kinder problematisch sei.
Wenn nun Koffein für Sportler und Kinder als problematisch erkannt wird, dann frage ich mich: Warum soll dies denn für andere Menschen unproblematisch sein?